Malta 2005 (23.02.05)
Unter dem Motto „raus aus dem Winter, hinein in den Frühling“ hatten Hansi + Ingrid Kuper im Sommer 2004 die Idee nach Malta zum 20. BMW Marathon zu fliegen. Weitere 13 Lauffreunde wollten mit. Es wurde mehr oder weniger gut trainiert und so ging es am 23. Februar bei Kälte und Schmuddelwetter von Lingen mit einem Kleinbus nach Düsseldorf zum Flughafen. Am Flughafen auf Malta empfingen uns frühlingshafte Temperaturen. Angekommen im Hotel in Sliema unter der Einweisung des Reiseleiters nahmen wir erste Erkundungen in Angriff. Am ersten Morgen auf Malta dann der 1. leichte Trainingslauf –natürlich in kurzen Laufsachen-! Endlich wieder wehte ein laues Lüftchen um die freien Körperteile. Nach dem Frühstück ging es zur Sightseeingtour zum geschichtsträchtigen Valletta. Nachmittags stand ein Sonnenbad auf der Dachterrasse an. Allerdings war es für ein Bad im kleinen Pool (etwas größere Badewanne) doch noch zu kalt. Der Freitag war für eine Rundfahrt auf Malta vorgesehen. Leider fiel die Fahrt trotz sonnigem Wetter
aber rauer See in die blaue Grotte aus. Gedankenversunken von dem schönen Anblick der Aussicht zur Grotte holte sich Werner, von einer Welle erfasst, nasse Füße. Der Samstag fing mit dem obligatorischen Frühstückslauf (nur für uns) an. Bis zur Startunterlagenausgabe am Nachmittag war allgemeine Ruhe angesagt. Abends war dann auf „501“ (five O one) Lagebesprechung. Anschließend nahm Günter bei den 3 Mädels (Heike, Ines + Kerstin) die vorbereiteten „Marathonnotfallstühle“ ab. Sonntag am Tag X ging um 5 Uhr der Wecker. Der Bus zum Start in Mdina stand pünktlich um 6 Uhr am nahen Busparkplatz. In Mdina angekommen versammelten sich schlappe 180-190 Marathonläufer und eine Handvoll Fans am Start. Punkt 8 Uhr fiel der Startschuß bei klarem Himmel und Sonne aber kaltem Wind. Vor dem Start mischten die 12 Lauffreunde die anderen Läufer mit gymnastischen Tanzeinlagen, Übungen und der Lauffreundewelle auf. Für die Fotografen und Reporter der dortigen Presse war das eine willkommene Abwechslung. Die ersten 6 und letzten 15 Km waren für die erst um 10 Uhr startenden Halbmarathonis (ca. 450) und Marathonis gleich. Leichte Anstiege und Gefälle auf schlechten Wegstrecken bei teilweise starkem Gegenwind führte durch karge Felder, kleine Ortschaften und am Fußballstadion vorbei, wo schon unsere Fußballnationalmannschaft gespielt hat. Leider gab es, außer bei Km 30 + 38 Gatorade, auf der gesamten Strecke nur Wasser aus 500 ml Flaschen zu trinken. Bei Km 22 versuchte Hermann Jänen auf einem Wochenmarkt in Mosta eine Banane auf „Platt“ zu ergattern. Brüderlich wurde diese unter unserer kleinen achtköpfigen Gruppe aufgeteilt. Dieter Gossert und die 3 Mädels waren schon vorausgelaufen um ihre gesteckten Ziele zu erreichen. Für die Wichter galt ja das Projekt mit einer Mannschaftsleistung aufs Treppchen zu kommen. Für uns acht galt einfach nur unter 5 Stunden durchkommen. Ab Kilometer 26 verlief die „Rennstrecke“ auf mehr oder weniger stark befahrenen Straßen. Wir hatten allerdings das zufällige Privileg von einem Polizisten auf einem Motorrad begleitet zu werden, der für uns einen freien Lauf garantierte. Die Abgase der vielen Autos waren für uns naturverbundene Emsländer doch sehr ungewohnt. Mittlerweile war das
Thermometer auf über 20 Grad gestiegen. Nur gut das ein kühler Wind es für uns erträglich machte. Nach der letzten kurzen aber kräftigen Steigung bei Kilometerpunkt 38 ging es wieder bergab in Richtung Küstenstraße. Vorbei an kleinen Buchten und Häfen erreichten wir bald die letzten 1200 Meter. Vorbei an unserem Hotel wo wir von den anderen Gästen jubelnd begrüßt wurden. Unser Dankeschön war natürlich eine Welle. Hand in Hand liefen Ingrid + Hansi Kuper, Hermann Krage, Biene + Günter Hetmank ins Ziel. Zusammen mit den bereits im Ziel wartenden Halbmarathonis Ingrid Jänen, Hans Bartels, Andreas Lohe und natürlich Dieter und die 3 Mädels warteten wir dann noch auf Hermann Jänen, Werner Koop und Thomas Linger. Nach dem ausgiebigen Duschen im Hotel und der verdienten Ruhepause trafen wir uns dann wieder zur Marathonparty auf Zimmer 501. Um 20 Uhr kam dann der krönende Abschluß. Bei der Siegerehrung wurden unsere 3 Wichter aus Sögel vor der Gruppe des Reiseveranstalters Kreienbaum aus Münster 2. Sieger in der Damenmannschaftswertung. Ihre Taktik auf der Strecke, schnie, schna, schnappi die vor ihnen laufenden Läuferinnen wegzuschnappen, war voll aufgegangen. Am Montag, trotz noch schwerer Beine, stand wieder ein Kulturprogramm an. Die Tagesfahrt zu Nachbarinsel Gozo war gebucht. Ein und Aussteigen aus dem Bus zu Fotostopps und Besichtigungen fielen manchem schon schwer. Gut daß bei der Filmvorführung über Gozo der Eine oder Andere eine Schlafpause einlegen konnte. Der späte Nachmittag wurde noch zu Souvenirkäufen und der Abend wieder auf 501 zum Resteverzehren von Süßigkeiten, Getränken und Speisen genutzt. Der letzte Tag auf Malta wurde noch einmal zu einem Auslaufen in kurzen Sachen genutzt. Es war ziemlich windig, die See war rau aber die Luft noch mild. Letzte Erkundungen in der näheren Umgebung von Sliema und Valletta wurden in kleinen Gruppen unternommen, bevor wir uns abends in der Lounge des Hotels zum Restgeldvertrinken trafen. Der Wecker hatte ab 4 Uhr kein Erbarmen. Die Woche auf Malta war um und es hieß zurück ins Emsland. Winterliche Temperaturen und Schnee empfingen uns bei der Ankunft in Lingen bzw. Emsland. Bei einem Temperaturunterschied von über 20 Grad, da waren wir uns einig, wären wir gern gleich wieder in wärmere Gefilde geflogen.
Günter Hetmank
Karstadt-Marathon 2005
Ein neues sportliches Highlight boten die Veranstalter des 3. Karstadt-Ruhrmarathon 2005. Der erste Twin-Marathon mit dem Titel: 2 Starts, 8 Städte, 1 Ziel.
Da durften die Lauffreunde-Emsland natürlich nicht fehlen. Früh am Morgen machten sich etliche Läuferinnen, Läufer und Inliner mit dem Bus auf den Weg zum Zielgebiet nach Essen. Dort begab man sich dann zu den Shuttlebussen nach Oberhausen bzw. nach Dortmund. Dort wurde es dann richtig voll. 12.000 Sportler in Oberhausen und 20.000 weitere Teilnehmer in Dortmund gingen an den Start. Der erste Zwillings-Marathon der Geschichte. Auch die emsländischen Lauffreunde machten sich um 10.00 Uhr auf die 42,195 Kilometer durch den „Ruhrpott“. Vorher um 9.20 Uhr begaben sich die Inliner mit Volldampf auf die Strecke.
Alle Teilnehmer, ob Inliner oder Läufer, waren von der fantastischen Stimmung an und auf der Strecke begeistert. Vor allem in den Centren der Innenstädte waren riesige Menschenmassen. Große Begeisterung herrschte vor allem am „Come Together Point“ in Gelsenkirchen.
Nach einem anstrengenden Anstieg zum Ziel in Essen wurde man von einer jubelnden
Menschenmenge empfangen. Lohn für einen „Bilderbuch-Marathon“.
Auch der anschließende Genuss eines „Erdinger“ Alkoholfrei rundete die Zufriedenheit der Teilnehmer ab.
Hier die emsländischen Teilnehmer:
H.-J.Ahlers (3:56), Heike Berling (4:04), Kirsten Börner-Berling (4:23), Barbara Budde (4:28), Hermann Esders (4:37), Manfred Fels
(4:33), Gaby Gill (4:07), Helmut Gill (3:47), Christian Göhler (4:11), Ulrike Grote (4:57), Frank Hetmank (3:22), Johann Högemann (3:55), Josef Huesmann (4:50), Michael Ihnken (3:42), Marlen
Jänen (3:56), Hans Kampen (3:56), Margot Kompter (3:56), Florian Kuper (1:40 Inl.), Ingrid Kuper (4:44), Hansi Kuper (4:44), Friedhelm Lampe (3:20), Heike Loxen (4:03), Ines Loxen (4:00), Werner
Lösche (4:20), Birgit Nägler (4:31), Sandra Over-Deymann (4:56), Helmut Paul (4:59), Peter Pelzer (4:27), Karin Rentsch (4:39), Willi Ruygh (1.39 Inl.), Otto Unkenholz (4:23),Reinhard Vogler
(4:53), H.-H. Walterbach (1:49 Inl.), Fred Weber (4:44), Mechtild Weber (4:44), Leni Winkler (3:59), Hermann Winkler (4:00), Gisela Witt (1:55 HM), Werner Witt (4:03).
(Hansi Kuper)
Ironman „Eisenmann“ Frank Hetmank
bei der Quelle Challenge in Roth dabei
„Es war ein Hammer, eine Wahnsinnsnummer, einfach genial“, schwärmt Frank Hetmank noch Wochen später. „Der kann doch nicht völlig normal sein“, wird mancher denken. Man muss wohl sportgeil sein, um sich durch einen Triathlon-Langdistanz zu quälen, den sonst nur die Härtesten aufnehmen.
Die Herausforderung
3,8 Kilometer Schwimmen, danach 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen – die Distanzen beim Triathlon über die Ironman-Distanz scheinen irgendwie nicht mehr normal. Für Frank waren sie eigentlich nichts Neues. Einige Triathlonstarts im Jahr 2005 kann er bereits verbuchen, alle wohl bemerkt über eine kürzere Strecke. Auch die Einzeldisziplinen schreckten den 28-Jährigen nicht, der sonst „nur“ Fußball spielt. Immerhin hatte er die Schwimm-, Rad- und Laufstrecke auch in diesem gewaltigen Ausmaßen schon absolviert. Allerdings einzeln und nicht alle drei direkt hintereinander. Durchschnittlich 15 - 20 Stunden Training pro Woche und das knapp sieben Monate lang. Frank war auf fast alles vorbereitet.
Training statt feiern
Auch die Mitteldistanz in Harsewinkel einen Monat vor der Quelle Challenge verlief zu seiner Zufriedenheit. Für diese Generalprobe verzichtete er gar auf eine Superfete. Aber irgendwie lief es dann im bayrischen Roth am ersten Juli-Wochenende doch nicht so rund wie erwartet, trotz aller guten Vorzeichen.
Der Unfall; war kurz vor dem Start alles umsonst
„Ich musste mich ein halbes Jahr lang zurückhalten“, beschreibt Frank seine harte Vorbereitung. Und dann 3 Wochen vor dem Start der Unfall. Während eines Regenerationstrainings mit dem Rad, wurde ihm auf dem Radweg von einem Auto aus einer Seitenstraße kommend die Vorfahrt genommen und stürzte. Nur leichte Prellungen waren gar nicht das Problem, aber das Fahrrad war Schrott. Woher schnell ein neues Rad bekommen? Die Versicherung wollte nicht zahlen. 3500 € für ein Fahrrad? Das muss ein Gutachter überprüfen! Die Rechtslage war klar. Die Polizei hatte alles belegt. (Die unergründlichen Verweigerungen einer Versicherung zu zahlen, dauern noch an.) War alles umsonst? Also mußte ein Leihrad her. All das für einen einzigen Tag. Aber eine perfekte Vorbereitung war nötig: In Roth sind erfahre TRIATHLON-Chracks mit am Start, das Startgeld kostet 210 Euro. Im Dezember meldete sich Frank an, im März war kein freier Platz mehr zu ergattern, alle 2000 Startplätze im Herrenbereich bereits vergeben.
Aufstehen in der bayrischen Provinz um 3 Uhr
Für die professionelle Einstimmung auf den Wettkampf ging es bereits einige Tage vor dem Event in eine Ferienwohnung in die bayrische Provinz; schließlich wollte man die Strecke noch vor dem Wettkampftag begutachten. Am Tag der Quelle Challenge, einem Sonntag, war die Nacht dann bereits früh beendet: Aufstehen um drei Uhr morgens, damit man um 7:05 Uhr im 3. Massenstart mit einer Menge weiterer Triathleten die Startlinie passieren konnte. In neun unterschiedliche Startzeiten wurde das gesamte Teilnehmerfeld eingeteilt.
Ein Hauen und Stechen- aber alles im Plan
Zunächst verlief noch alles wie geplant. „Beim Schwimmstart muss man sich mit allen Mitteln einen guten Platz und seine Freiräume verschaffen, da ist alles erlaubt: Ellenbogeneinsatz, Schubsen.“ Frank setzte sich durch: “Vielleicht kommt mir da meine Erfahrung im Fußball etwas zugute.“ Und so waren die 3,8 Schwimmkilometer noch unter einer Stunde gut unter der angepeilten Sollzeit bewältigt.
Den Neoprenanzug abgelegt und aufs Rad geschwungen, auch dort verlief alles zunächst nach Franks Vorstellungen. „Es ist fast wie bei der Tour de France. Überall am Rand stehen Menschen, bilden eine Schneise. Man fährt da durch und wird gnadenlos angefeuert, es ist wie im Fernsehen. Insgesamt waren mehr als 100.000 Zuschauer an der Strecke.“ Die gesteckten 6 Stunden konnte er gut unterbieten.
Dann ging es auf die Laufstrecke. Vier Stunden hatte Frank für den Lauf-Marathon eingerechnet, der ihn ins Ziel führen sollte. Beim Ruhrmarathon hatte er zur Vorbereitung noch gute 3:22 Stunden gebraucht.
Aber frühzeitige Rückenprobleme machten ihm das Laufen zur Qual. Sicher ist dies zurückzuführen, dass er sich nicht lange genug auf dem Leihrad einsitzen konnte und jede noch so kleine Veränderung der Sitzposition kann sich da bemerkbar machen.
Im Ziel bleibt kein Auge trocken
Sechs Stunden am Stück waren sein längster Trainingstag, jetzt war Frank schon über 8 Stunden unter Volldampf unterwegs. Nach 25 Kilometern wurden die Rückenschmerzen immer stärker. Aufhören? Nein! „Die Fans an der Strecke haben einen immer wieder angefeuert." Und so hielt er durch, bis ins Stadion, wo ihn 10.000 begeisterte Zuschauer und die Stadionsprecher begrüßten, als er in die Zielgerade einbog. „Das war ein unvergleichliches Gefühl. Es gab sicherlich einige Eisenmänner, die da vor Glück, Zufriedenheit und Stolz geweint haben.
Während der gesamten Veranstaltung haben Franks Freundin, sein Bruder und die Eltern ihn mit Rat und Tat unterstützt. Vor allem auf der Laufstrecke waren die Tipps der Marathonerfahrenen Eltern von großem Nutzen.
„Nach 10 Stunden, 30 Minuten und 44 Sekunden überquerte Frank Hetmank den Ziellinie. Platz 375 im Gesamtwettbewerb und Platz 50 in der Männer Hauptklasse (Platz 14 in der AK bei den DM) würden ihn bei den nächsten Deutschen Meisterschaften zum Start berechtigen.
Die einzelnen Zeiten für:
3,8 Km Schwimmen 59 Min.,
180 Km Radfahren 5:15 Std.,
42,195 Km Laufen 4:11 Std.
+ Wechselzeiten 2:45 + 2:15
= 10:30:44 Std.